Der Name klingt zwar exotisch, aber hinter der lateinischen Bezeichnung verbergen sich ganz "normale" Mädchen, Jungen und junge Erwachsene von heute, die eine große Aufgabe miteinander verbindet: PUERI CANTORES - man könnte es übersetzen mit "singende Kinder" - das sind junge Menschen, die in einem kirchlichen Chor singen, die mit ihren Stimmen das Wort Gottes singen und so die Frohe Botschaft des Evangeliums den Menschen verkünden.
Im Bistum Limburg haben sich die Kinder- und Jugendchöre zum Diözesanverband Pueri Cantores zusammengeschlossen. Liste der Mitgliedschöre
ALTE TRADITION ...
Sie stehen mit ihrem Dienst in einer langen Tradition, die bis in die ersten Jahrhunderte der Kirche zurückgeht. Schon immer waren es vor allem Kinder, die in der Liturgie das Amt des Vorsängers übernahmen und die Gemeinde so zum Singen animierten. Im Mittelalter wurden vielerorts besondere Schulen zur Ausbildung der Sänger eingerichtet, und in vielen Kirchen war man stolz auf einen eigenen Chor.
Papst Pius X. leitete zu Anfang des 20. Jahrhunderts mit seinem Bemühen um die Erneuerung der Liturgie und die aktive Beteiligung der Gläubigen an der Feier des Gottesdienstes eine Renaissance dieser alten Tradition ein.
SINGEN FÜR DEN FRIEDEN ...
Zu den Chören und Schulen, die in jener Zeit neu gegründet wurden, zählten auch die "Petits Chanteurs à la Croix de Bois" in Paris. Von ihnen ging schon während des Zweiten Weltkrieges ein Funke aus, der inzwischen viele Tausende junger Menschen in aller Welt angesteckt und begeistert hat. Unter ihrem zweiten Chorleiter, Abbé Fernand Maillet (1896-1963), reisten diese "Sängerknaben vom Holzkreuz" in die verschiedensten Länder und pflegten freundschaftliche Kontakte mit anderen Chören.
Der französische Priester war fest davon überzeugt, dass die PUERI CANTORES durch ihren Gesang echte Botschafter des Friedens Christi sind, und gab ihnen als Leitwort mit auf den Weg: "Morgen wird die Jugend der ganzen Welt den Frieden Gottes singen".
EINE WELTUMSPANNENDE IDEE ...
Aus diesem Anliegen heraus konnte Abbé Maillet den Grundstein für die heute weltumspannende Vereinigung der PUERI CANTORES legen. Das Engagement für den Frieden und die Erneuerung der Liturgie war damals die entscheidende Antriebskraft. Maillet wusste, dass die Musik über alle Grenzen hinweg verbindet und so gründete er 1947 den "Internationalen Verband PUERI CANTORES". Schon im selben Jahr konnte das erste Treffen der Vereinigung mit etwa 3000 Teilnehmern in Paris stattfinden.
AUCH IN DEUTSCHLAND STARK ...
In den folgenden Jahren entstanden in verschiedenen Ländern eigene nationale Verbände. Der Deutsche Chorverband Pueri Cantores besteht seit 1951 und wird heute von ca. 400 katholischen Chören (Knabenchöre, Mädchenchöre, Kinderchöre, Jugendchöre und Scholen) mit mehr als 16.000 Sängerinnen und Sängern getragen.
CHORTREFFEN ...

Das Gemeinschaftsleben der PUERI CANTORES zeigt sich nach außen vor allem in Chortreffen - Festivals auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Etwa alle zwei Jahre kommen bis zu 10.000 Kinder und Jugendliche zu einem internationalen Kongress zusammen.
Der Deutsche Chorverband PUERI CANTORES hat in den letzten Jahren verstärkt Chortreffen für die einzelnen Gattungen Knabenchöre, Mädchenchöre und Jugendchöre veranstaltet. Die Durchführung für Kinderchortreffen liegt vor allem in den Händen der einzelnen Diözesanverbände.
Diese großen Chortreffen sind für die jungen Sängerinnen und Sänger hervorragende Gelegenheiten, einander zu begegnen, Freundschaften zu schließen, von anderen Chören zu lernen und mit Anderen aus unterschiedlichen Nationalitäten und Kulturen gemeinsam zum Lobe Gottes und zur Freude der Menschen zu singen.
KIRCHENMUSIK ...
Die Chöre pflegen die gesamte Bandbreite der Kirchenmusik vom Gregorianischen Choral bis hin zu Werken zeitgenössischer Komponisten. Sie erfüllen so den Auftrag des 2. Vatikanischen Konzils, den reichen Schatz der kirchenmusikalischen Tradition zu bewahren und in der Gegenwart weiterzuentwickeln.
Wiederholt haben sich die Päpste lobend über das Engagement der PUERI CANTORES geäußert. "Wenn ich euch sehe, denke ich an die ewige Jugend der Kirche. Ihr seid die Zukunft der Kirche!" hat Papst Johannes Paul II. die jungen Sängerinnen und Sänger beim Kongress in Rom 1993/94 ermutigt.
GESANG UND JUGENDARBEIT ...
Wie unterschiedlich die Arbeit der Chöre auch sein mag, so vermittelt doch das Singen im Chor den Kindern und Jugendlichen neben einer breiten musikalischen und kulturellen Bildung stets auch eine tiefgehende religiöse und liturgische Erziehung.
Denn wer sich schon als junger Mensch intensiv mit Geistlicher Musik beschäftigt, erfährt eine Prägung für sein ganzes Leben. Daher ist die Arbeit in den Chören ein wertvoller Bereich von kirchlicher Jugendarbeit!
Beim gemeinsamen Musizieren, im vielfältigen Gemeinschaftsleben in den Chören, in ihrer Kirchengemeinde - die Kinder und Jugendlichen lernen das christliche Miteinander, sie lernen, sich an christlichen Werten zu orientieren und Verantwortung aus dem Glauben zu übernehmen.