Hochkarätiger kirchenmusikalischer Beitrag zum Kreuzfest des Bistums
Limburg, 16. September 2024 - Mit einer Aufführung des „Stabat Mater“ von Joseph Haydn am Samstagabend des 14. September im Limburger Dom endete ein bistumsweit ausgeschriebenes Chorprojekt, dass die Diözesanstelle Kirchenmusik in Wiesbaden mit der Fachkommission Chorleitung in Kooperation mit der Limburger Dommusik über mehrere Monate vorbereitet und durchgeführt hatte.
Rund 150 Chorsängerinnen und -sänger aus Chören in Idstein, Dillenburg und weitere Projektteilnehmende hatten sich mit Mitgliedern des Limburger Domchores und der Mädchenkantorei am Dom zusammengeschlossen und für diese gelungene und beeindruckende Aufführung das Werk einstudiert.
Wie Andreas Großmann, Kirchenmusikdirektor des Bistums, in seiner Begrüßung erläuterte, fanden bereits vor der Pandemie mehrfach derartige Chorprojekte in Wiesbaden statt, jetzt jedoch erstmals mit einem Abschluss im Rahmen der Limburger Kreuzwoche. Mit solchen Chorprojekten würden Mitwirkende aus Chören des Bistums angesprochen, denen in Kirchengemeinden aus unterschiedlichen Gründen die Mitwirkung an großen oratorischen Chorwerken nicht möglich sei. Kirchenmusik führe Menschen zusammen und sei damit eine über die Möglichkeiten von Gemeinden hinausgehende Chance und Bereicherung. Großmann dankte vor Beginn des Konzerts allen Chormitwirkenden für ihr großes ehrenamtliches Engagement, das sie mit den Proben, Fahrten und dem Notenkauf in das Projekt eingebracht hatten.
Unter der Leitung von Judith Kunz, Domchordirektorin und Mitglied der Fachkommission Chorleitung beim RKM, gelang den Mitwirkenden eine in allen Belangen vorbildliche und hoch konzentrierte Aufführung. Die Solisten Marina Herrmann (Sopran), Anne Bierwirth (Alt), der Tenor Florian Wagner und Bass Jonathan Macker harmonierten sowohl als Ensemble außerordentlich geschlossen wie sie auch in ihren solistischen Partien überzeugen konnten. Der warm timbrierte Alt von Anne Bierwirth und der schlank und leichtfüßig in die Höhe geführte Tenor von Florian Wagner wussten ebenso für sich einzunehmen wie die in Koloraturen bewegliche und glanzvolle Sopranstimme von Marina Herrmann oder der markante, sonore Bass Jonathan Mackers.
Haydns Vertonung des Stabat Mater bot darüber hinaus auch dem Chor und dem Orchester reiche Möglichkeiten zur Entfaltung, die diese mit bewundernswerter Präzision, hoher Textverständlichkeit und bezwingender Klangschönheit in allen Lagen bei ausgewogener Balance der Stimmen und Instrumente kompetent umzusetzen wussten. Eine eindrucksvolle Steigerung erfuhr die Aufführung mit dem Schlusssatz "Paradisi gloria", in dem die Ausdruckstiefe des Textes zu einem jubelnden Schluss geführt wurde.
Ein großartiges Konzerterlebnis, bei dem die Passgenauigkeit des Werkes zum Fest der Schmerzen Mariens (am 15.9.) und zum Anlass des Kreuzfestes am 14.9. inhaltlich und musikalisch stimmig und spirituell-geistig überzeugend zusammentrafen.